No.1
1988 habe ich mir auf einem Flohmarkt einen Traum erfüllt – ein Modell der Reiseschreibmaschine von Ernest Hemingway, eine Smith & Corona aus den fünfziger Jahren. Mein Traum war es damals „Corona-Notes“ zu schreiben. Kurzgeschichten und journalistische Beobachtungen, auf einer kleinen, mobilen Schreibmaschine. So wie es mein damaliges literarisches Vorbild im Floridita auf Cuba gemacht hat. Beim Versuch, diese Schreibmaschine in Gang zu setzen habe ich sie dann leider zerstört. Zerlegen, reinigen und wieder zusammen setzen. Letzteres ging schief.
Und jetzt sind sie wieder da, die Corona Notes. Passend zu einem einerseits schrecklichen, andererseits wirksamen Katalysator und Beschleuniger von Veränderungen. Erst wollten wir dieses Virus nicht wahrhaben. Dann war es ungläubiges Staunen mit einem Schuss Nervenkitzel. Dann die Erkenntnis, dass es nicht einfach von allein weg geht, sondern irgendwie bewältigt werden muss. Danach wird wenig sein wie davor. Wir werden uns oft sagen hören „Weißt Du noch in der Quarantäne Zwanzig-Zwanzig, als wir …“.
Die gute Nachricht: Es gibt ein DANACH und dass sollten wir mitgestalten. Ich nenne es für mich „DAY ONE“, inspiriert durch US-Unternehmen, für die ich schon gearbeitet habe. Tag Eins – der Tag, an dem wir wieder starten und ganz neue Lektionen gelernt haben, wieder Fahrt aufnehmen. Der Tag, an dem wir endlich das tun, was wir so lange vor uns hergeschoben haben. Mehr Konzentration auf das Richtige. Endlich die Arbeit so machen, wie sie getan werden sollte. Radikaler und konsequenter. Die Zeit ist wertvoller, als wir dachten. Und begrenzter. Die Zivilisation ist nur eine dünne Schicht über dem Mittelalter tief in uns.
OK – los geht’s.